Hinter den Kulissen

#HosemannsPapierkorb (15)

Jürgen Hosemann ist Lektor. Am Ende des Tages landen seine Notizen über Lesen, Schreiben und alles, was dazugehört, in seinem Papierkorb – wo wir sie aber nur zu gern wieder herausfischen. Auf Twitter unter #HosemannsPapierkorb ganz aktuell, hier schön beisammen.

Ingrids subversive Kochbücher »Bääh«, »Schmeckt nicht« und »Da haben Sie den Salat!« waren das nächste ganz große Ding im Segment subversiver Kochbücher.


Was liest du, wenn du nichts liest?

 

Ich möchte mir ehrlich gesagt die Deutungshoheit über »Zwei Käsefüße unterwegs« weder von irgendwelchen Rezensenten noch von akademischen Kreisen nehmen lassen.

 

Du hättest die Fehler in meinem Abschiedsbrief nicht korrigieren müssen, aber danke, dass du es getan hast.

 

Papier wartet nicht darauf, beschrieben zu werden.
 

Wenn ich ein Buch aufschlage, dachte Günther, das groß genug ist, sieht man mich nicht.

 

Mein Buch ist vom Verleger persönlich abgelehnt worden.

 

Wie kann man nur so viel übers Leben gelesen haben und so wenig übers Leben wissen?

 

Als Lektor hatte ich viel Freude an deinem Text. Er sagt mir, dass mein Beruf gebraucht wird.
 

Ich gehöre noch zu einer Autorengeneration, die ihre Beziehungsromane mit Bleistiften geschrieben hat, die dauernd abgebrochen sind. 

 

»Ich ist ein Arsch.« (Rimbaud)

 

Das seltsame Gefühl, wenn man in Becketts Romanen »Molloy« und »Malone stirbt« den genau gleichen Satz liest: »Wie ich hierher gekommen bin, weiß ich nicht. In einer Ambulanz vielleicht, bestimmt mit irgendeinem Gefährt.« Als ob man in diesem Moment selbst nicht wüsste, wie man hierher gekommen ist … in einer Ambulanz vielleicht …


Am Ende meiner Lesung klatschte sich das Publikum lange Beifall.

 

Die Literatur besteht aus Büchern, die wir nicht gelesen haben, Büchern, die wir nicht verstanden haben, und Büchern, die wir vergessen haben.

 

Hinter der Ausgabetheke der Bibliothek saß eine eisige Schönheit, und ich sagte »Zwei Bier, bitte«, um die Stimmung aufzulockern – ein Trick, den ich von meinem Vater gelernt hatte.
 

Wer den Weg des Schreibens geht, weiß nicht, wo er endet. Er weiß noch nicht einmal, wo der Weg läuft, denn auch den Weg muss er erst schreiben.

 

 

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